Es klang wie ein großes Aufatmen, wie die Rückkehr in eine verlorene Heimat: "Ich war seit ganz langem nicht mehr in einem Gottesdienst, aber ich habe mich hier so willkommen, warm und gewollt gefühlt, wie lange nicht mehr." Dieses spontane Lob eines Besuchers der ökumenischen Hubertusmesse in der Oppenheimer Katharinenkirche steht für die Begeisterung, die viele der Besucher dieses gelungenen Gottesdienstes mit nach Hause nahmen, an dem neben zwei Bläsergruppen auch die neue Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land, Pfarrerin Henriette Crüwell, und dem leitenden Pfarrer der katholischen Pfarrgruppe Oppenheim, Johannes Kleene, auch zahlreiche Ehrenamtliche mitwirkten.

Ein stimmungsvoller musikalischer Rahmen, gestaltet von der Jagdhorn-Akademie Rhein-Main-Taunus unter der Leitung von Annette Roos und der Bläsergruppe "Hörnerklang" des Hegerings Oppenheim-Guntersblum unter der Leitung von Harald Strom, und die Predigt von Pröpstin Crüwell trugen wesentlich dazu bei, dass diese Hubertusmesse zu einem ganz besonderen Erlebnis wurde. Die Bläser meisterten das Spielen in dem großen Kirchenraum von St. Katharinen mit seiner besonderen Akustik hervorragend. Weil Orgel und Hörner nicht einfach harmonierten, übertrug die Leiterin der Jagdhorn-Akademie, die Hornmeisterin Annette Roos, die Noten der Gesangbuchlieder für die Bläser-Ensemble. 

Den stimmungsvollen musikalischen Rahmen der ökumenischen Hubertusmesse gestalteten die Jagdhorn-Akademie Rhein-Main-Taunus unter der Leitung von Annette Roos und die Bläsergruppe "Hörnerklang" des Hegerings Oppenheim-Guntersblum unter der Leitung von Harald Strom. Bild: Lena Krüger-Lorenzen

Neben diesem außergewöhnlichen musikalischen Hochgenuss war die Predigt von Pröpstin Crüwell das besondere Highlight des Gottesdienstes. 

"Die Predigt war der Hammer!", schwärmte eine Gottesdienstbesucherin begeistert. Einfühlsam griff die Pröpstin das zentrale Thema der traditionellen Hubertusmesse auf, mit dem nicht nur dem Heiligen Hubertus als Patron der Jäger gedacht wird, sondern auch Gott als Schöpfer der Welt und der Natur gedankt wird. Angesichts der immer größer werdenden Bedrohung und Zerstörung der Welt durch den Menschen, der offensichtlich die Beziehung zu seinen Mitgeschöpfen verloren habe, erinnerte sie daran, "wo unser Platz als Menschen in dieser Welt zu sein hat". Und mahnte: "Wir sind nicht die Herren dieser Welt, auch nicht ihre RetterInnen, aber alle miteinander sind wir Hüter, Heger und Wächter der wilden Tiere, des Waldes und des Feldes und ehren so den Schöpfer im Geschöpf". Sie würdigte, die Jägerinnen und Jäger als Menschen, die wissen, "wie es den Bewohnern des Waldes und des Feldes geht, und wie wichtig es ist, sie zu achten und zu schützen."