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Kleine Wanderung auf dem Rheinterrassenweg oberhalb von Oppenheim und Dienheim

Rheinterrassenweg_OppenheimDienheim

Hallo Ihr Lieben,

an diesem Januar-Wochenende habe ich wieder eine wunderschöne Wanderung für Euch, diesmal auf dem Rheinterrassenweg oberhalb von Oppenheim und Dienheim.

Dieser rund 7,5 km langen Rundgang führt uns zum Krötenbrunnen, zur Falkenberghütte und zum Siliusbrunnen. Dort wurde der berühmte Siliusstein gefunden. Der Rückweg führt uns entlang der Terrassen oberhalb von Dienheim und in Oppenheim mit einem Abstecher zum Marktplatz wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Bereit? Wie gewohnt findet Ihr am Ende des Blogs die eingebettete Karte aus Outdooraktive. Die App ist kostenlos. 

Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz Kellerlabyrinth in Oppenheim und gehen berghoch bis zum Krötenbrunnen. 

Der Oppenheimer Krötenbrunnen ist ein altes Wassersystem, das ursprünglich der Wasserversorgung der Stadt Oppenheim diente. Es ist ein Stollen, der ca. 30 m in den Berg führt, sich dann in 2 Gängen nach rechts und links teilt. Damit wurde das Wasser aus dem Berg aufgefangen und über ein Leitungssystem in die Stadt geleitet. Die Wasserversorgung zur Stadt hin ist stillgelegt. Die Brunnenkammer soll noch voll intakt sein und fördert reines Bergwasser.  

Nach ca. 500 Metern sind wir an den sogenannten „Tische der Weine" angekommen. Diese sind ideal für eine kleine Pause. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf Oppenheim und die Weinberge.  

Weitere hunderte Meter biegen wir scharf nach links und laufen bis zur Falkenberghütte. Wir befinden uns jetzt oberhalb von Dienheim. Die Falkenberghütte bietet den Wanderern einen schönen Platz zum Rasten auf dem Rheinterrassenweg. Die Aufbaugemeinschaft Dienheim hat sie gestiftet. Von oben hat man einen wunderschönen Blick auf die Weinberge und das Rheintal und sogar bis zum Odenwald.

Die zwei Panoramafenster zeigen nach Oppenheim bzw. nach Dienheim.

Nach einer kleinen Pause führen wir unsere Wanderung bis zur Siliusbrunnenanlage fort. Der Weg geht jetzt gemütlich runter.

In der Nähe des Siliusbrunnens, in einem Rech, wurde 1834 das Grab des Soldaten Silius gefunden. Er war Kelte und ein verdienter römischer Veteran, der nach der Soldatenzeit in Dienheim ein Landgut bewirtschaftete. Der römische Grabstein ist durch seine noch vorhandene farbige Originalbemalung in Deutschland einzigartig. Das Original steht im Landesmuseum in Mainz. Leider wurde es 20 Jahre lang Wind und Wetter ausgesetzt, so daß die Farben kaum mehr vorhanden sind. Die Rekonstruktion zeigt jedoch die originalen Farben.

Eine Rekonstruktion aus dem Jahre 2004 (zur 1250-Jahrfeier durch den Dienheimer Künstler Wigbert Faber erstellt) kann im Museum am Siliusstein oder in der Gaststätte Siliusstein (am Sportplatz) besichtigt werden.

Besucht gelegentlich die kleine Weingemeinde Dienheim. Sie hat noch mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Für unseren Nachhauseweg nehmen wir eine der vielen Parallelwege oberhalb von Dienheim bis wir zum restaurierten Wegekreuz in der Wormser Straße hinter dem Weingut Dietz in Oppenheim angekommen sind.

Das restaurierte Kreuz stand schon seit 2019 der Öffentlichkeit zur Verfügung, allerdings ohne Christuskorpus (siehe Bild 2). Bei der Abnahme des Christuskorpus stellten sich die vorgefundenen Schäden aber als so gravierend dar, dass eine Wiederanbringung zunächst nicht sinnvoll erschien.

Seit Ende Oktober ist auch das Christuskorpus wieder angebracht. In einer ökumenischen Andacht haben Pfarrerin Manuela Rimbach-Sator und Pfarrer Johannes Kleene das Kreuz gesegnet und feierlich übergeben.

Der Restaurator Rainer Knußmann hat die Restaurierung des Kreuzes sehr verantwortungsvoll durchgeführt: „Es soll erkennbar bleiben, dass es sich um ein altes Denkmal handelt, das Schönheitsreparaturen hat über sich ergehen lassen müssen, damit es auch den nächsten Generationen als eindrucksvolles Zeugnis der Historie dienen kann."

Seht Ihr die Inschrift „EGO SUM VITIS VERA"? 

Wir laufen nun entlang der Wormser Straße bis zum Deutschen Weinbaumuseum. Es ist das einzige Weinbaumuseum, dass die 13 deutschen Weinanbaugebiete für Qualitätswein zeigt.

Im Erdgeschoss entdeckt der Besucher viel Wissenswertes über die Geschichte des Weinbaus. Zahlreiche Modelle und seltene Exemplare von Keltern und Pressen, einen traditionellen Holzfasskeller sowie Gerätschaften zur Flaschenabfüllung demonstrieren typische Verfahren der Weinherstellung in alter Zeit.
Von besonderem Reiz sind die original eingerichtete Küferwerkstatt sowie eine sehenswerte Kollektion von Weinflaschen aus den drei letzten Jahrhunderten.
Im Freigelände des insgesamt über 5000 Quadratmeter großen Terrains überrascht eine sehenswerte Sammlung von Keltern und Pressen aller Art. Unübersehbarer Blickfang ist hier das „Riesenfass" aus dem Jahr 1860 mit einem Volumen von mehr als 11800 Litern. Quelle: Homepage des Deutschen Weinbaumuseums.
Auch das historische Gebäude ist sehenswert und hätte bestimmt viel zu erzählen. In dem ehemaligen Deutschherrenhaus wurde das Zivilhospital untergebracht und später das Gymnasium. Die älteren Oppenheimer können sich bestimmt daran erinnern.
Das Deutsche Weinbaumuseum befindet sich momentan in der Winterpause. Ab dem 1. April ist es wieder Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und Samstag, Sonntag und Feiertage von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eine Besichtigung ist sehr zu empfehlen.

2022 sollen auch verschiedene Veranstaltungen im schönen Hof stattfinden. Darüber werde ich Euch zur gegebenen Zeit informieren. 

Wir folgen nun die Wormser Straße bis zum „gelben Haus". Kennt Ihr noch nicht? Ganz besonders sind die zwei Reliefs die an der Ecke Wormser Straße/Kirchstraße zu sehen sind.

Ein Fragment der Portalinschrift der alten Synagoge von 1324 wurde auf der Seite der Wormser Straße platziert. Laut dieser Inschrift wurde die Synagoge aus Spenden der Gemeindeglieder finanziert.

Auf dem Relief auf der Seite Kirchstraße seht Ihr eine der noch zwei existierenden Stationen des Kreuzweges, der von St. Katharinen zur Bonifaziuskirche in Dienheim führte. Es wurde um 1500 geschaffen und zeigt Simon von Kyrene, der Jesus hilft, sein Kreuz zu tragen und zitiert somit das Matthäus-Evangelium.

Das beide Symbole so nah aneinander eingebaut wurden, spricht für ein gut gelebtes Miteinander der beiden Religionen am Anfang des 19. Jahrhunderts. Es wird auch vermutet, dass das „Gelbe Haus" als Notsynagoge gedient haben könnte.

Wenn Ihr mehr über die Geschichte der Synagoge und der Juden in Oppenheim erfahren möchtet, hier findet Ihr weitere Informationen: http://www.alemannia-judaica.de/oppenheim_synagoge.htm 

Wir biegen jetzt in die Kirchstrasse ab und folgen diese bis zur Bartholomäuskirche. Als Bettelordenskirche wurde sie im 13. Jahrhundert erbaut und ist dem heiligen Bartholomäus geweiht. Die Kirche war Teil eines ehemaligen Franziskanerklosters. Der Kreuzgang und die Klosterbauten sind leider nicht mehr zu sehen.
Werft unbedingt auch einen Blick in die Marienkapelle. Die Ausmalung der Marienkapelle ist ganz besonders. Sie wurden aus dem Geist der Beuroner Kunstschule durch den Malermönch Notker Becker aus Maria Laach in den Jahren 1939-42 angefertigt. In der Marienkapelle befindet sich auch die barocke Oppenheimer Pieta.
Die letzte Kirchenrenovierung aus den Jahren 1990 bis 1991 erfolgte nach den Entwürfen von Prof. Hubert Elsässer.
Die nächste Renovierung steht bevor: das Dach ist marode und wird demnächst zusammen mit der Fassade saniert.

Die St. Bartholomäuskirche ist unter der Woche zum Innehalten geöffnet. Werft auch einen Blick in den wunderschönen Garten hinter der Kirche. 

Wir sind nun am Oppenheimer Marktplatz angekommen. Hier finden viele Feiern und Konzerte statt. Jeden Samstagvormittag ist hier Markttag.
Zeit einen Kaffee oder einen Imbiss zu sich zu nehmen, oder?

Um an unserem Ausgangspunkt wieder anzukommen, folgen wir, rechte Hand, der Krämerstrasse, gehen durch das Gautor und schon sind wir wieder am Parkplatz angekommen.

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